Carretera & Cochrane

4 03 2014

Mo.  24.02.2014

Um 8.00 Uhr treffen wir uns mit unserem Fahrer am Infokiosk. Er putzt gerade noch das Auto, in dem 8 Personen Platz hätten. Leider haben wir keine weiteren Mitfahrer auftreiben, daher versuche ich nach zu verhandeln, aber leider gibt es keinen Preisnachlass. Wir zahlen am Infokiosk, der Fahrer sieht das Geld erst mal nicht und bekommt wahrscheinlich auch nur einen Bruchteil dessen was wir bezahlen. Die Strecke auf der Carretera ist wieder sehr schön und unser Fahrer hält an den besonderen Stellen, wie dem Rio Baker, Chiles größtem Fluss, oder einer der Brücken, die an die Golden-Gate Bridge erinnern, damit wir Fotos machen können. Allerdings merkt man, dass  unser Fahrzeug kein Allrad hat, denn in einigen Kurven bricht es auf der Sandpiste hinten aus.

Gegen 11.00 Uhr kommen wir in Cochrane an. Ich sage wir wollen zum Busterminal oder irgendwohin, wo wir eine Weiterfahrt organisieren können. Der Fahrer scheint sich hier überhaupt nicht auszukennen, fährt langsam suchend durch die Straßen und setzt uns dann vor dem Haus einer Busgesellschaft ab, die nur in die andere Richtung fährt. Wir gehen zu Fuß zur Plaza, die ebenso wie die Promenade auf der man in die Stadt gelangt, neu und vor allem aufwendig angelegt ist. Über der Stadt prangt auf einem Hügel im Hollywood-Stil der Name Cochrane. Wir steuern weitere Busunternehmen an. Beim  ersten empfängt  man uns unfreundlich, im zweiten in einem Café ansässig ist man dafür überfreundlich. Der nette Herr hat erst morgen einen Bus, aber zeigt uns den Weg zu einem weiteren Busunternehmen, dass noch heute Abend fährt. Dort ist aktuell alles reserviert, wir sollen aber um 15.00 Uhr wiederkommen und dann nochmal nachfragen.

Wir gehen erstmal Mittagessen in ein kleines Lokal. Als wir uns gerade setzen wollen stürmt eine Frau wild fuchtelnd aus der Küche und hält Christoph eine Standpauke. Kai und ich werden komplett ignoriert, ich verstehe aber auch kein Wort. Dann frage ich nochmal höflich nach Es geht wohl um die Rucksäcke, die man ihrer Meinung nach draußen vor der Tür hätte stehen lassen können, weil niemand etwas klauen würde. Dann bekommt sie sich wieder ein und wir können das Essen bestellen. Ihr Sohn sitzt im Gastraum ca. 30 cm vor dem Fernseher und kuckt Cartoons. Als das Programm endet kommt er mit der Fernbedienung zu uns und wir verstehen, dass wir nun umschalten können. Wir sagen „Gracias“, da wir kein Fernseh kucken wollen. Mit großen Augen sagt er: „Por Favoooour“. Da kommt die Mutter rein und stellt ihm den Kanal ein, auf dem Mickey Mouse läuft.

Nach dem Essen fragen wir bei unserem Freund gegenüber im Café, wo die Ausfahrt auf die Carretera Richtung Süden ist. Dann laufen wir dort hin mit der Absicht zu trampen. Wir setzen uns in Schatten an den Rand eines Wäldchens. Nur wenige Autos kommen vorbei. Die meisten zeigen an, dass sie nur kurze Strecken fahren. Ein Mann will uns (unbedingt) 10 km mitnehmen, aber das bringt uns nicht weiter, weil wir im Zweifelsfall immer noch zurück und einen Bus nehmen können. Wir warten ca. 2,5 Std. aber es passiert nichts. Es ist kaum Verkehr und wir erwarten nicht, dass es gegen Abend besser wird. Dazu scheinen wir uns in eine Ohrenzwicker-Kolonie gesetzt zu haben…die Viecher sind überall, am Rucksack, in meiner Tasche und dann laufen sie mir sogar in der Hose das Bein hoch. Wir geben auf, Trampversuch gescheitert.

Wir gehen zurück zum Busunternehmen, allerdings ist um 15.00 Uhr niemand da. An der Touristeninfo habe ich von einem weiteren Busunternehmen gelesen, also geh ich dorthin während die anderen warten. Deren Bus fährt aber auch erst morgen. Als ich zurück ist die Dame gerade  beim aufschließen. Sie muß kurz telefonieren und nachfragen, dann sagt sie uns, dass der Bus für heute definitiv voll ist. Nachdem wir die Erfolgschancen beim Trampen als gering einstufen, gehen wir zu unserem Freund ins Café und kaufen Tickets für morgen um 9.30 Uhr.

Anschließend buchen wir uns in einem Hostel in 3er Zimmer mit schiefen Boden ein. Die Frau, die das Hostel betreibt bietet an, dass wir uns in ihr Wohnzimmer setzen können. Ich setze mich zum Skypen tatsächlich dort hin, da die Verbindung besser ist und erhalte nach zwei Telefonaten á 1,5 Stunden einen “Verweis“,  weil ich die durchschnittliche Dauer pro Gast von angeblich nur 1 Std. Internet überschreite. Ich denke eher, dass ich sie bei ihrem Fernsehprogramm gestört habe, aber sie hat es uns wie gesagt angeboten.

Nach dem Abendessen machen wir noch einen Abendsparziergang, damit Christoph auf seine Kilometer kommt… Die Stadt ist eigentlich eher ein Dorf und bietet wenig Erwähnenswertes. Aber alles ist relativ sauber und schön angelegt. Im Supermercado versprüht eine Mitarbeiterin  Duftspray, als wir dort einkaufen und wir machen uns Gedanken, ob wir mittlerweile so stark riechen, dass dies notwendig ist…wir lösen das Problem mit einer warmen Dusche am Abend.

Frisch geduscht fahren wir morgen weiter nach Caleta Tortel

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